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KJS-Mitgliederversammlung 2024

Am 17.04.2024 lud der Vorstand der Kreisjägerschaft Coesfeld zur jährlichen Mitgliederversammlung ein. Die gedeckten Tische reichten bei Weitem nicht aus. Am Ende gab es dann aber dank der besonders erwähnenswerten Mannschaft der Gastronomie Waldfrieden in Dülmen bei der abschließenden geselligen Runde für alle anwesenden 183 Mitglieder und 13 Ehrengäste einen vollen Teller.

Wie in jedem Jahr begrüßten die Jagdhornbläser ihre Mitglieder mit den Signalen „Sammeln der Jäger“ und „Begrüßung“, bevor der Vorsitzende Franz-Josef Schulze Thier die Versammlung eröffnete. Der Einladung waren neben den Mitgliedern auch die Vertreter aus der Politik und aus den Verbänden gefolgt. Neben dem Bürgermeister der Stadt Dülmen, Herrn Carsten Hövekamp, durften unter anderem begrüßt werden: Der Landrat des Kreises Coesfeld, Herr Dr. Christian Schulze Pellengahr, der stellvertr. Landrat des Kreises Coesfeld, Herr Hermann Josef Vogt, der CDU-Kreisvorsitzende des Kreises Coesfeld & MdB, Herr Marc Henrichmann, der FDP-Bezirksverbandsvorsitzende des Münsterlandes und MdB, Herr Karlheinz Busen, der CDU-Landtagsabgeordnete Herr Willi Korth sowie die Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Borken, Franz Kremer, der Kreisjägerschaft Warendorf Josef Roxel und der Kreisjägerschaft Gelsenkirchen Stefan Lacher.

Zu Ehren der bevorstehenden Pensionierung ließ es sich Franz-Josef Schulze Thier nicht nehmen, der scheidenden Leiterin der LWK-Kreisstelle COE/RE, Frau Marianne Lammers einen Blumenstrauß zu überreichen.

Der Bürgermeister der Stadt Dülmen Herr Carsten Hövekamp übernahm die ersten Grußworte des Abends. Er sprach den Jägern seinen Dank für den wertvollen Beitrag der Jägerschaft, die diese an der Natur leistet, aus. Zwar seien seine eigenen jagdlichen Erfahrungen auf die Einladungen als Treiber begrenzt. Nichtsdestotrotz wisse er die Gemeinschaft und Verbindung in der Jägerschaft sehr zu schätzen. Des Weiteren dankte er den Jägern für die professionelle Art und Weise, wie die Jäger die Natur für die kommenden Generationen erhalten.

Diesen Worten schloss sich der Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr an und lobte die gute Kooperation aller Beteiligten, namentlich der Vertreter der KJS, für die Zusammenarbeit am runden Tisch zur Wildunfallreduktion, initiiert von der Kreispolizeibehörde. Dennoch mahnte er. Denn die Zahl der Unfälle mit Wildbeteiligung sind auf ein „Allzeithoch“ von 1.700 Fällen im Kreis angestiegen. Es sei in diesem Zusammenhang noch einmal auf die von der Kreispolizei erstellte elektronische Wildunfallkarte hinzuweisen, die auf der Internetseite der Kreisverwaltung zu finden ist. Diese Karte gibt die Möglichkeit zur Sensibilisierung für Wildunfallschwerpunkte. Autofahrer können sich hier zu Wildunfallschwerpunkte informieren. Ohne Umschweife sprach der Landrat auch das Urteil des OVG Münster zur Waffenaufbewahrung bzw. Tresorschlüsselaufbewahrung an. Als problematisch wird hier die direkte Umsetzung in die Praxis gesehen. Manch ein williger Jäger möchte die neue Verpflichtung direkt umsetzen, muss jedoch lange Lieferzeiten für neue Tresore in Kauf nehmen. Diese langen Lieferfristen sollen und dürfen nicht zum Nachteil der Jäger ausgelegt werden. Schulze Pellengahr machte darauf aufmerksam, dass alle Betroffenen in den nächsten Wochen noch einmal schriftlich von ihrer Kreispolizeibehörde Informationen zum aktuellen Stand erhalten.

Der CDU Keisvorsitzende des Kreises Coesfeld und MdB Marc Henrichmann sprach in seinem Kurzvortrag die Gängelung der legalen Waffenbesitzer durch die Bundesregierung an. Es werde auch seitens der Bundesregierung zu wenig gegen die Möglichkeit, mittels 3-D Druckern Waffenteil und auch ganze Waffen zu erstellen, vorgenommen. Ebenso werden die 3 bis 4 Million illegale Waffen nicht konsequent aufgespürt. Henrichmann sieht das Gerichtsurteil des OVG Münster zur Waffenaufbewahrung bzw. Tresorschlüsselaufbewahrung als rechtlich fraglich an. Denn das Urteil hat mittlerweile einen Gesetzescharakter angenommen und somit die Gewaltenteilung umgangen. Er sieht unter anderem die Grundrechte eingeschränkt, dass nachzuweisen ist, wo sich der Tresorschlüssel befindet. Ebenso ist die Festlegung zur Aufbewahrung des Tresorschlüssels im Bankschließfach nicht schlüssig. Weiterhin ist nicht klar, ob ein A/B Waffenschrank die Zulassung und den Bestandschutz verliert, wenn ein Zahlenschloss eingebaut wird. Das OVG-Urteil hinterlässt mehr Unklarheiten, als es Klarheit liefert.

Der FDP-Bezirksverbandsvorsitzende des Kreises Münsterland und MdB, Herr Karlheinz Busen unterstrich in dem anschließenden Wortbeitrag, dass das Bundesjagdgesetz in dieser Bundesregierung nicht mehr angefasst wird und dieses insoweit bleibe, wie es ist. Er bestätigte, dass Deutschland das beste und schärfste Waffengesetz in Europa besitze. In den Abschlussworten betonte Karlheinz Busen, dass sich die FDP auch weiterhin für Jagd & Forst einsetze.

Den Grußworten folgte dann unter anderem der Bericht des Kreisvorsitzenden Franz Josef Schulze Thier. Dieser startete seinen Bericht mit einem Dank an die Kitzrettungsteams im gesamten Kreis. Dies sei praktischer Tierschutz und gelebte Waidgerechtigkeit. Er sprach seine Wertschätzung an alle Helfer aus. Weiterhin sprach sich der Vorsitzende lobend zur Biotopförderung und zur Brache zum Nutzen des Niederwildes aus. Er fand klare Worte, gerichtet an die Politik, dass die Mulchverpflichtung der Bauern den Lebensraum von Niederwild und Kleinsäugern zerstöre. Ein persönliches Anliegen von Schulze Thier ist der Schießstand in Coesfeld Flamschen. Er ging aus diesem Grunde auf die kontinuierliche Weiterentwicklung des Standes ein und berichtete vom derzeitigen Planungsstand. Im Weiteren wies der Vorsitzende auf die gute Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung hin und bedankte sich bei den unterschiedlichen Bereichen. Besonders hob er die untere Jagdbehörde und deren Einsatz und Unterstützung bezüglich der Jagdscheinverlängerungen und den verpflichteten Vorababfragen beim Verfassungsschutz hervor.

Schulze Thier zeigte auf, dass die Strecke des Rehwildes weiter gestiegen ist und die des Schwarzwildes im vergangenen Jahr sank. Beim Haar- und Federnutzwild ist durchgängig eine Steigerung im Bestand zu erkennen. Beim Raubwild besteht jedoch noch weiterer Handlungsbedarf.

Der Schatzmeister Hans-Peter Nöcker berichtete im Anschluss über die erfreulichen Zahlen des Jahresabschlusses der KJS im Vergleich zum Vorjahr. Trotz Corona konnte der Schießstand mit erfreulichen Zahlen aufwarten. Auch die Jagdausbildung ist mittlerweile ein festes Standbein geworden,

Der Schriftführer Stephan Niesert berichtete über die Mitgliederentwicklung sowie die Überführung von der Jagdabgabe in den Jagdbeitrag. Auch der Mitgliederbestand war eine Erwähnung wert. 3.174 Personen zählen aktuell zu den Mitgliedern der KJS Coesfeld. Erfreulicher ist, dass die Jungjäger sich überwiegend für eine Mitgliedschaft in der KJS entscheiden.

Die Berichte der Obleute schließen sich traditionell den Wortbeiträgen an. So auch in diesem Jahr. Unter anderem folgten der Bericht des Obmanns für den Bereich Bläser und Brauchtum, Herrn Reinhard Elsbecker, für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit, von Frau Christiane Nöcker, den Bereich Hundewesen, Herrn Heinz Pennekamp, für den Bereich Jungjägerausbildung, Herrn Max Höcke und für das Schießwese, Herrn Bodo Maslo.

Geehrt wurden in diesem Jahr Herr Roy Wings mit dem Jagdhornbläserabzeichen LJV-Bronze und Herr Walter Beckmann mit dem Verdienstabzeichen DJV-Silber. Franz-Josef Schulze Thier bedankte sich bei den zu ehrenden Mitgliedern für ihre langjährige Tätigkeit in den Hegeringen sowie in der Kreisjägerschaft.

Nach 28 Jahren im Vorstand der KJS Coesfeld verabschiedete sich in diesem Jahr der stellvertretende Vorsitzende Antonius Schulze Entrup. Nach so vielen Jahren macht er nun den Platz für die nachrückende Generation frei. Mit einer Abschiedsrede resümierte Antonius Schulze Entrup noch einmal die vergangenen Jahre und wünschte den Nachfolgern viel Erfolg.

Der Vorstand für die kommende Wahlperiode setzt sich nach einstimmigen Wahlen ohne Gegenstimmen nunmehr folgendermaßen zusammen:

Erster Vorsitzender ist und bleibt Franz-Josef Schulze Thier. Seine Stellvertreter sind Ralf Nielsen sowie Dirk Schulze-Pellengahr. Schatzmeister für die kommenden vier Jahre bleibt Hans-Peter Nöcker. Als Schriftführer fungiert weiterhin Stephan Niesert.

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