Nachlese 2019: Beizjagd

Nachlese 2019: Jägerinnen informieren sich über die Beizjagd

Nachlese 2019

Falknerinnen des DFO (Deutscher Falknerorden) und des ODF (Orden Deutscher Falkoniere) kamen am 5. Juni 2019 der Einladung von Cornelia Thies, Sprecherin der jagenden Damen der KJS Coesfeld, nach und informierten die Jägerinnen und deren Partner eingehend über die Beizjagd.

Gleich 5 Falknerinnen reisten mit ihren Vögeln, dem gesamten Equipment, Fachliteratur und jeder Menge Know-how auf den Hof Hillejan in Velen an, und sorgten mit ihren lebhaften Erzählungen und Erfahrungsberichten für einen überaus interessanten Nachmittag. Mit viel Passion beschrieben sie den Zuhörern die unterschiedlichen Vögel, deren Aufzucht und Ausbildung.

Zu Beginn erfuhren die Anwesenden Wissenswertes über die zwei größten Orden, den DFO und den ODF.

Der Deutsche Falknerorden (DFO) ist der älteste und mit 1500 Mitgliedern eine der größten Falknerverbände der Welt. Er wurde 1921 in Berlin von Jägern, Greifvogelfreunden und Ornithologen mit dem Ziel gegründet, die alte Kunst der Falknerei in Deutschland wieder aufleben zu lassen und durch Aufklärung und Sammeln von Wissen den Greifvogelschutz populär zu machen.

Im Jahre 1959 wurde der Orden Deutscher Falkoniere ( ODF) gegründet und ist heute der zweitgrößte Falknerverband in Deutschland. Als Fachverband für Zucht, Haltung und Pflege von Greifvögeln stellen die Mitglieder ihr Wissen in den Dienst der Allgemeinheit, um die bestandsgefährdeten heimischen Greifvögel in ihrer Wildform nach Art, Unterart, Form und Verhalten zu schützen und ihren Bestand zu sichern.

Von den Falknerinnen vorgestellt wurden unter anderem der Habicht und der Harris Hawk.

Der Habicht wird als ,,der deutsche Jagdvogel “ betrachtet. Er ist der vielseitigste Beizvogel, denn er wird jagdlich auf Fasanen, Enten, Krähe, Kaninchen und sogar Hasen eingesetzt. Habichte können überall jagen, im Wald, in Industriegebieten, auf Friedhöfen oder in den Dünen an der Küste. Mit ihm kann von der Faust -insbesondere vor dem Frettchen am Kaninchenbau- als auch in der freien Folge in deckungsreichem Gelände über dem stöbernden Vogelhund gejagt werden.

Der Harris Hawk  stellt in der altwürdigen Geschichte der Falknerei eine Neuentdeckung dar, die von seinen Anhängern sogar als ,, Revolution‘‘ bezeichnet wird. Tatsache ist, dass dieser Vogel, dessen natürliches Verbreitungsgebiet vom US – Bundesstaat Arizona bis in den Süden Chiles reicht, sich ab Mitte der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts die Herzen zahlreicher Falkner in aller Welt erobert hat. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Zum einen steht der Hawk, was die Vielseitigkeit anbetrifft, dem traditionellen Habicht in nichts nach. Kaninchen sind selbst für den Terzel kein Problem, die Weibchen werden oft mit Erfolg sogar auf Hasen abgetragen. An Mut und Passion lässt er es bei richtiger Behandlung nicht fehlen. Der wesentliche Vorteil des Harris‘ ergibt sich aus seiner Lebensweise in freier Wildbahn. Harris Hawks sind soziale Vögel, die gemeinschaftlich jagen und sich deshalb als Beizvogel an den Falkner anschließen und eine enge Bindung an ihn entwickeln.